ACA ist eine weltweite Gemeinschaft von Erwachsenen, die in dysfunktionalen Familien aufgewachsen sind, Familien, in denen oft auch Akohol eine wichtige Rolle spielte. Obwohl wir mittlerweile längst erwachsen sind und oft auch in räumlicher Entfernung zu unseren Herkunftsfamilien leben, haben wir als erwachsene Kinder immer noch Probleme, die sich bei näherer Betrachtung auf unsere Kindheitserfahrungen zurückführen lassen, auf Muster, die wir uns damals, als Kinder, angeeignet haben.
In München existieren derzeit zwei englischsprachige ACA-Meetings. Wir treffen uns, um uns in einer respektvollen, unterstützenden, liebevollen Atmosphäre über unsere Erfahrungen und unsere Schritte der Genesung auszutauschen (viele von uns sprechen Deutsch – scheuen Sie sich also nicht, an unserem Treffen teilzunehmen, auch wenn Ihr Englisch nicht perfekt ist!). Gemeinsam entdecken und erkennen wir, wie sich familiäre Dysfunktion (Missbrauch, Vernachlässigung, ungesundes Verhalten, oft Alkoholismus) auf unsere Kindheit ausgewirkt hat und wie sie unsere Gegenwart noch immer beeinflusst. Wir bemühen uns gemeinsam, uns von diesen Verstrickungen zu befreien, indem wir einander zuhören, indem wir die Zwölf Schritte praktizieren, uns auf die ACA-Lösung konzentrieren und indem wir uns einer liebevollen Höhere Macht anvertrauen (die jeder einzelne von mit gemäß der eigenen Überzeugungen definiert).
Für wen ACA richtig ist
Viele von uns kamen zu ACA, als uns klar wurde, dass unsere üblichen Entscheidungsmuster und unsere Patentlösungen für die Anforderungen des Leben irgendwie nicht mehr funktionierten. Unser Alltag war unübersichtlich geworden, kaum mehr zu bewältigen, obwohl wir alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatten, von denen wir annahmen, sie würden uns glücklich machen, uns heilen. Plötzlich war ein „Weiter so!“ keine Option mehr. Erschöpft trafen wir die Entscheidung, Hilfe zu anzunehmen.
Was bei unseren Treffen passiert
Bei ACA treffen wir Menschen, die uns zuhören, wenn wir über unsere Erfahrungen, Schwierigkeiten und Einsichten sprechen. Wir können unsere Gefühle ausdrücken, ohne Angst haben zu müssen, dafür verurteilt oder kritisiert zu werden. Niemand versucht, uns in Ordnung zu bringen oder unterbricht uns, wenn wir sprechen. Die Leute in den Meetings hören einfach nur aufmerksam zu. Und für fast allen von uns, die wir regelmäßig zu den Meetings kommen, hat sich das Leben verändert: Wir haben plötzlich ein Netzwerk von Menschen, die uns beistehen. Und wir fühlen uns allmählich besser. 🙂
In den Meetings begreifen wir, wie unsere Kindheitserfahrungen unsere Einstellungen, Verhaltensweisen und Entscheidungen von heute geprägt haben. Wir hören zu, wenn andere ihre Erfahrungen mit uns teilen, und wir erkennen uns selbst, stellen oft ganz ähnliche Muster und Verhaltensweisen bei uns fest. Wir begreifen allmählich, dass wir nicht allein sind, dass andere Menschen ganz ähnliche Probleme haben (hatten). Wir schöpfen allmählich Hoffnung, dass auch wir uns selbst und unser Leben verändern können. Wir spüren, dass da noch etwas weiteres in uns existiert, etwas Schönes, Großes, das weit über diese Person hinausgeht, die wir gelernt haben zu sein (einige Leute nennen das unser „inneres Kind“). In den Treffen und in der Gemeinschaft von ACA beginnen wir, uns selbst zu entdecken.
Wir lesen ACA-Literatur über, wir teilen unsere Gedanken und Gefühle miteinander. Viele von uns schreiben täglich, um Klarheit zu gewinnen, Erfahrungen und Erlebnisse zu relativieren, um mit unserem inneren Kind in Kontakt zu treten. Wir schreiben über unsere Kindheit, tägliche Gedanken, wiederkehrende Kämpfe, Entdeckungen über das Leben und über uns selbst. Wir lernen, spontan zu sein und Spaß zu haben.
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